Lehrlingspreis 2024Auszeichnung für Emely Brockhaus

Die Orthopädietechnik-Mechanikerin aus Tuttlingen erhält den diesjährigen Lehrlingspreis des Landkreises Konstanz.

Für Emely Brockhaus ist ihr Beruf die perfekte Mischung aus technischer Arbeit in der Werkstatt und Kundenkontakt. Die 24-Jährige hat in diesem Sommer ihre Ausbildung zur Orthopädietechnikerin abgeschlossen und freut sich, wenn sie Patienten etwa durch Orthesen den Alltag erleichtern kann. Nun bekam sie den Lehrlingspreis für hervorragende Ausbildungsleistungen im Handwerks- und Dienstleistungssektor im Landkreis Konstanz verliehen. Landrat Zeno Danner überreichte ihr die Auszeichnung in der Handwerkskammer.

Landrat Zeno Danner betonte in seiner Ansprache, die Bedeutung der dualen Ausbildung. Der Lehrlingspreis solle jungen Menschen Mut machen, eine handwerkliche oder dienstleistungsorientierte Ausbildung zu wählen: „Unser Landkreis lebt von der Vielfalt und Qualität unserer Unternehmen. Die duale Ausbildung ist ein Schlüssel zu einem erfolgreichen beruflichen Werdegang und für die Zukunftsfähigkeit unserer Region.“ Georg Hiltner, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Konstanz, betonte die Bedeutung der dualen Ausbildung gerade auch für praktisch begabte junge Menschen: „Zu sehen, was man mit den eigenen Händen alles erschaffen kann, ist sehr erfüllend.“

Außergewöhnliches Engagement und große Hingabe

Die Preisträgerin Emely Brockhaus, ausgebildete Orthopädietechnik-Mechanikerin bei Orthopädie Brillinger in Engen, wurde von der Handwerkskammer vorgeschlagen. In der Laudatio würdigte Hiltner ihre hervorragenden Prüfungsleistungen und ihr außergewöhnliches Engagement und Verantwortungsbewusstsein in einem Beruf, der viel Fingerspitzengefühl erfordere. Auch ihr Ausbilder Jan Berberich lobte sie für Einfühlungsvermögen und soziale Intelligenz: „Emely hat sich zu einem unverzichtbaren Teil des Teams entwickelt.“

Auf Empfehlung der IHK wurde Elias Ruhland als Elektroniker für Geräte und Systeme bei Inpotron Schaltnetzteile in Hilzingen geehrt. Landrat Zeno Danner überreichte den Preisträgern Urkunden und symbolische Schecks. Die Auszeichnungen würdigen die Leistung und Hingabe junger Fachkräfte, die zur Sicherung der regionalen Wirtschaft beitragen.

Zur Ausbildung kam Emely Brockhaus per Zufall: Sie wusste lange nicht, welche Richtung sie beruflich einschlagen sollte. Dann googelte sie nach Berufen und Ausbildungen in ihrer Nähe und stieß auf ein Video ihres jetzigen Arbeitgebers. So hat sie erstmals vom Beruf des Orthopädietechnikers erfahren – und direkt angefragt, ob sie dort im Betrieb ein Praktikum machen dürfe. Nach drei Tagen Praktikum wurde ihr direkt eine Ausbildung angeboten und ist direkt in der Woche danach in die Ausbildung gestartet.

„Sehen, wie die eigene Arbeit hilft“

„Mit den eigenen Händen etwas kreativ ausarbeiten können“, das liebt Emely an ihrem Beruf. Sie fertig für die Patienten individuelle Produkte an, die diesen das Leben erleichtern. „Man kann sehen, wie die eigene Arbeit hilft“, sagt sie. Emely Brockhaus ist spezialisiert auf Orthesen für die oberen Extremitäten (Hand, Schulter, Ellenbogen). Sie arbeitet für neurologische Patienten, zum Beispiel nach einem Schlaganfall, und für Kinder. Gemeinsam mit Arzt, Ergotherapeuten und Patienten versucht sie mit ihrem fachlichen Know-How das Beste für ihre Patienten herauszuholen.

Nun möchte die junge Frau erst einmal weitere Erfahrung im Beruf sammeln. „Ich habe richtig gute Kollegen, von denen ich noch viel lernen kann. Gleichzeitig pusht mich mein Betrieb und lässt mich zahlreiche Weiterbildungen besuchen, um mein Wissen zu vertiefen.“ Langfristig möchte sie den Meister machen. „Am Meister reizt mich, dass ich damit mein Wissen noch weiter ausbauen und auch mehr Verantwortung übernehmen kann.“