
Leonie Gnirss, Auszubildende bei der Schreinerei M. Mehne in Radolfzell
Ausbildung10 Tipps für eine erfolgreiche Ausbildung
Laut einer im Januar veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ist die Zahl der Ausbildungsabbrüche im dualen Ausbildungssystem über einen Zeitraum von 15 Jahren kontinuierlich gestiegen. Betriebe können jedoch an einigen Stellschrauben drehen, um einem möglichen Abbruch vorzubeugen. Sieben (ehemalige) Auszubildende aus dem Gebiet der Handwerkskammer Konstanz erzählen, was ihnen bei ihrem Berufseinstieg geholfen hat.
1. Interesse am Beruf wecken
Moritz Braun, Auszubildender als Rollladen- und Sonnenschutzmechatroniker im 3. Lehrjahr bei Roland Sauter Rolladenbau in Konstanz, findet es wichtig, dass Betriebe durch ein vielseitiges Praktikum das Interesse am Beruf wecken: „An meinem Praktikum hat mir gut gefallen, dass ich jeden Tag etwas anderes und mit unterschiedlichen Leuten zu tun hatte. Ich habe immer wieder neue Sachen gesehen, das hat mich unfassbar fasziniert.“
2. Familiäres Umfeld schaffen
Für Moritz Braun spielt auch die Atmosphäre im Unternehmen eine große Rolle: „An meinem Betrieb gefällt mir sehr gut, dass wir nicht so ein großer Betrieb sind, dadurch ist es familiärer und alles etwas freundlicher. Man geht gut miteinander um.“

Moritz Braun, Auszubildender bei Roland Sauter Rolladenbau in Konstanz
3. An die Hand nehmen
Marco Weißer, ehemaliger Metallbauer-Auszubildender bei Blenkle Fahrzeugbau in Bräunlingen, freute sich über Unterstützung in der Anfangszeit: „Man beginnt eine Ausbildung und weiß zuerst mal nicht, wie alles ganz genau funktioniert. Das Tolle bei meiner Firma war, dass ich an die Hand genommen wurde und zu Beginn viel von Gesellen begleitet worden bin.“
4. Ein offenes Ohr haben
Marco Weißer findet es auch wichtig, dass Betriebe immer ansprechbar für ihre Auszubildenden sind: „Egal ob im Betrieb irgendetwas war, ich Stress zuhause hatte oder spontan Urlaub für einen Arztbesuch gebraucht habe, ich bin immer auf ein offenes Ohr gestoßen. Auch wenn ich jemand zum Reden gebraucht habe, haben mir die Vorgesetzten immer zugehört.“

Marco Weißer, Auszubildender bei Blenkle Fahrzeugbau in Bräunlingen
5. Probezeit erleichtern
Elisa Süß, Raumausstatter-Auszubildende im 3. Lehrjahr bei DecoDomus Fachmarkt für Heimausstattung M. Brockmann in Lauchringen, freute sich über einen guten Start in die Probezeit: „Es ist ein bisschen wie eine zweite Familie, die man sich aussucht. Ich habe mich direkt wohlgefühlt, weil ein Wir-Gefühl da war. Deswegen war die Probezeit dann gar nicht so schwer.“
6. Prüfungsvorbereitungen unterstützen
Elisa Süß gefällt in ihrem Betrieb, dass er sie bei der Prüfungsvorbereitung unterstützt: „Ich habe früh mit meinem Chef über die Prüfung gesprochen. Er hat mir sofort zugesagt, dass wir uns zusammen hinsetzen und planen, was bei meinem Prüfungsstück möglich ist. Auch damit meine Materialien rechtzeitig da sind und ich dann genug üben kann.“

Elisa Süß, Auszubildende bei der M. Brockmann GmbH in Lauchringen
7. Vertrauen schenken
Matea Dodik, Zahntechniker-Auszubildende im 2. Lehrjahr bei Fischer Zahntechnik in Rottweil, freut sich in ihrem Betrieb über das geschenkte Vertrauen in ihre Fähigkeiten: „Mein Chef hat mich gefragt, ob ich Lust hätte, Ausbildungsbotschafter bei der Handwerkskammer zu werden. Er würde es mir zutrauen. Es ist super, dass ich für mein Handwerk werben und den Leuten mein Handwerk zeigen darf.“

Matea Dodik, Auszubildende bei Fischer Zahntechnik in Rottweil
8. Zwischenprüfung zusammen meistern
Leonie Gnirss, Schreiner-Auszubildende im 3. Lehrjahr bei der Schreinerei M. Mehne in Radolfzell, findet es wichtig, dass Betriebe ihre Lehrlinge bei der Zwischenprüfung unterstützen: „Bei uns ist jeder Lehrling einem Gesellen zugeteilt, der bei allem, was man macht, hilft. Es ist immer ein Ansprechpartner für offene Fragen da.“
9. Transparent kommunizieren
Lisa Obergfell, die ihre Ausbildung als Kauffrau für Büromanagement bei Pfaff Energie- und Gebäudetechnik in Königsfeld absolviert hat, gefiel bei ihrem Betrieb die transparente Kommunikation: „Mein Chef hat mir von Anfang an gesagt, dass er mich nach der Ausbildung übernehmen wird. Das fand ich so toll.“

Daniel Pitaev, Metallbauer-Geselle bei der Firma Ludwig Keller in Engen.
10. Perspektiven aufzeigen
Daniel Pitaev, Metallbauer-Geselle bei der Firma Ludwig Keller in Engen, mag an seinem Betrieb, dass er ihm frühzeitig Perspektiven aufgezeigt hat: „Nach einiger Zeit in der Firma hat man eine gewisse Position und man wird unentbehrlich. Mein Chef ist damals auf mich zugekommen und hat mir einen Vertrag als Geselle angeboten. Ich wusste, dass ich bleiben wollte, und daher lief alles ganz glatt.“