WeiterbildungStudieren im Handwerk
Handwerk und Studium schließen sich keineswegs aus. Ganz im Gegenteil: Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die duale Ausbildung im Handwerk mit einem Studium zu verknüpfen.
Das kombinierte Studium im Handwerk
Wer sich nach der Schule zwischen einer Ausbildung in einem Handwerksbetrieb und einem Studium an einer Hochschule nicht entscheiden kann, der kann auch beides haben: Viele Handwerksbetriebe geben ihren Auszubildenden die Möglichkeit, nebenbei zu studieren.
Die Vorteile einer direkten Verbindung von handwerklicher Ausbildung und Hochschulstudium:
- Am Ende hat man nicht nur den Bachelor-Abschluss, sondern auch den Gesellenbrief in der Tasche.
- Duale Studiengänge dauern in der Regeln vier bis viereinhalb Jahre, sind also deutlich kürzer, als wenn man erst nach der Ausbildung ein Studium aufnehmen würde.
- Ausbildungsbetriebe bieten häufig finanzielle Unterstützung, indem sie sich an den Studiengebühren beteiligen.
- Für die Ausbildung gibt es eine Ausbildungsvergütung.
Beispiele für kombinierte Studiengänge im Handwerk sind der Bauingenieur Plus, der an der Hochschule Biberach angeboten wird, der Studiengang Augenoptik/ Optometrie an der Hochschule München oder das Management erneuerbarer Gebäudeenergietechnik, das man an der Berufsakademie Hamburg absolvieren kann.
Eine Übersicht vieler Studiengänge in ganz Deutschland steht am Ende der Seite zum Download.
Das triale Studium im Handwerk
Das triale Studium funktioniert wie das duale, nur dass neben Gesellenbrief und Bachelor auch noch der Meisterbrief dazukommt.
Beispiele für triale Studiengänge im Handwerk sind das Holzbau Projektmanagement an der Hochschule Biberach oder auch Handwerksmanagement, das mehrere Hochschulen - z.B. die Hochschule Niederrhein - anbieten.
Eine Übersicht vieler Studiengänge in ganz Deutschland steht am Ende der Seite zum Download.
Studium ohne Abitur
Um nach der Ausbildung zu studieren, ist nicht zwingend das Abitur notwendig.
Gesellenbrief und einige Jahre Berufserfahrung werden mit der Fachgebundenen Hochschulreife gleichgesetzt, mit der bestimmte fachgebundene Studiengänge zugänglich sind.
Der Meistertitel zählt sogar als allgemeine Hochschulzugangsberechtigung, also wie das Abitur.
Der Hochschulkompass fasst viele Informationen rund um das Studium mit und ohne Abitur zusammen und listet auch berufsbegleitende Studiengänge im Handwerk auf.
Weiterbilden nach der Ausbildung
Das Ende einer Ausbildung ist oft nur der Anfang weiterführenden Lernens. Deshalb gibt es zahlreiche Möglichkeiten sich nach der Ausbildung weiterzubilden. Ob eine Fortbildung bis zum Meistertitel, eine fachbezogene Weiterbildung oder ein berufsbegleitendes Studium: Es stehen viele Wege offen.
Weiterbildungsangebot für technische und kaufmännische Weiterbildungen unserer Bildungsakademien
Fun Fact Eignungsprüfung
In Baden-Württemberg darf auch ohne Meister, dafür mit mindestens zweijähriger Berufsausbildung ein fachgebundenes Studium aufgenommen werden, wenn eine Eignungsprüfung bestanden wird. Um für die Eignungsprüfung zugelassen zu werden, sind in der Regel mindestens drei Jahre fachlich entsprechende Berufserfahrung notwendig. Zusätzlich findet ein Beratungsgespräch an der Hochschule statt.
Weitere Infos zu Zugangswegen zum Studium in Baden-Württemberg