Meisterprüfung in RottweilAngehende Zimmermeister absolvieren Prüfung
Es wird gemessen, gesägt, gehobelt und wieder gemessen: In der Werkstatt der Zimmerer an der Rottweiler Bildungsakademie herrscht höchste Konzentration, denn in diesen Tagen findet der praktische Teil der Meisterprüfung der Zimmerer statt. Und hier darf nichts schiefgehen. In der vergangenen Woche hatten die 23 Prüflinge bereits die Planung für ihr Projekt in CAD erstellt. Jetzt musste der Entwurf noch praktisch umgesetzt werden. Betreut werden sie in der Prüfung von den Zimmermeistern Filippo Campagna und Richard Gundel, die den Meisterkurs, der im September begonnen hat, leiten.
Wie aus einer alten Feuerwache eine Produktionshalle wird
In der Prüfung durften die Zimmerer als Architekten tätig werden, was sie als Zimmermeister übrigens durchaus dürfen. „Ein Haus mit einer Grundfläche von 150 Quadratmetern in anderthalbgeschossiger Bauweise darf ein Zimmermeister, und übrigens auch ein Maurermeister, als Architekt selbst planen“, informiert Campagna.
Als Meisterprüfungsprojekt galt es nun, eine alte Feuerwache zu einer Produktionshalle umzubauen und dieser ein Wohnhaus anzugliedern. „Dass die Prüflinge ein eigenes Projekt für die Prüfung bekommen, das gibt es nur bei uns an der Bildungsakademie in Rottweil“, hebt Filippo Campagna hervor. Die Prüfungskommission, die als Bauherr auftritt, hat einige Wünsche, die die Prüflinge dann umsetzen müssen. So sei man mit der Aufgabe sehr nah am Alltag eines Zimmermeisters, erläutern die Dozenten. Zum Abschluss führen die Prüflinge vor dem Prüfungsausschuss ein Fachgespräch zu ihrem Projekt, stellen es vor, erläutern die Besonderheiten – ganz so, als würden sie es einem Kunden präsentieren.