Chirurgiemechanik: Person in der Schleiferei bei der Arbeit.
HWK KN / Philipp Uricher

Tag des Handwerks 2023 - 1 von über 13.000Chirurgiemechanikermeister Tobias Zepf

Chirurgiemechanikerin schleift eine Zange.
HWK KN / Philipp Uricher

Chirurgiemechaniker bedient CNC-Fräse.
HWK KN / Philipp Uricher



Traditionelles Handwerk trifft Hightech Fertigung

Im Jahr 2024 besteht die Firma, die Christoph Zepf von einem Kleinbetrieb zu einem gesunden mittelständischen Unternehmen mit 60 Mitarbeitern aufbaute, seit 75 Jahren. „Auf Messen behaupten Kunden oft, dass wir die schärfsten Stanzen der Welt fertigen“, sagt der Unternehmer, der die Firma zusammen mit seinem Sohn Tobias Zepf führt. Die Instrumente werden in einem Prozess hergestellt, der traditionelles Handwerk – wie das manuelle Schleifen – mit Hightech-Fertigungsmethoden verbindet, die in den letzten Jahrzehnten Einzug in der Branche hielten.

Tobias Zepf plädierte für die Einführung eines CAD/CAM-Systems in der CNC-Fräserei und überzeugte seinen Vater von den vielen Vorteilen. „Das war eine Millioneninvestition, die ich von einer Sekunde auf die andere tätigte“, sagt Christoph Zepf nicht ohne Stolz. Der Einsatz lohnte sich: der Anteil an manueller Handarbeit pro Instrumente sank enorm, bei gleichbleibender, hoher Qualität.





Die Innovativen

Stichwort Qualität: diese wird bei Zepf ganz großgeschrieben. Dafür hatte sich bereits der Firmengründer Erwin Zepf entschieden, der das Unternehmen im Jahr 1949 aus der Taufe hob. Alle Werkzeuge werden am Standort in Dürbheim hergestellt und individuell an die Wünsche und Bedürfnisse der Kunden angepasst. Ein enger Kontakt von Christoph Zepf zu Distributoren und Chirurgen auf der ganzen Welt war hierfür entscheidend. Auf unzähligen Reisen hörte sich der Unternehmer die Sorgen und Nöte der Ärzte an, um daraufhin Instrumente zu entwickeln, die genau diese Probleme lösten.

Blasen und blutige Daumenbeugen vom stundenlangen Zangenhalten gehören zum Beispiel der Vergangenheit an, seit Christoph Zepf einen Silikongriff an eine Knochenstanze setzte. Dabei versetzte er noch die Feder, an der sich die Chirurgen unter Umständen die OP-Handschuhe aufreißen können, nach innen, was den Ärzten einen weiteren Vorteil bietet. Und wenn die Handgelenke vom vielen Drehen der Instrumente schmerzen, dann lässt man eben die Zangen sich drehen – Zepf macht’s möglich. Dass dabei das ein oder andere Patent entwickelt wurde, um die eigenen Erfindungen zu schützen, ist noch ein positiver Nebeneffekt.

Chirurgiemechanik: Nahaufnahme von Rohling.
HWK KN / Philipp Uricher

Chirurgiemechanik: Detailaufnahme vom Feilen einer Zange.
HWK KN / Philipp Uricher





Chirurgiemechanik: Detailaufnahme von Arbeit am Schraubstock.
HWK KN / Philipp Uricher

Chirurgiemechaniker bei der Arbeit.
HWK KN / Philipp Uricher





Chirurgiemechanikerhandwerk

Elektro- und Metallgewerbe

Als Chirurgiemechanikerin oder Chirurgiemechaniker stellt man filigrane Instrumente für chirurgische Eingriffe oder die ärztliche Diagnostik her: Skalpell, Endoskop, Klemme, Rongeur oder Stethoskop – bekannte Formen, die individuell auf die Auftraggeber zugeschnitten werden. Das Reparieren und Montieren von optischen oder elektrischen Bauteilen gehört ebenfalls zum Beruf dazu.

 Informationen zur Ausbildung als Chirurgiemechaniker/in