AusbildungsbegleitungDamit's in der Ausbildung rund läuft
Die meisten der rund 4.500 Auszubildenden im Bezirk der Handwerkskammer Konstanz absolvieren ihre Gesellenprüfungen ohne größere Hindernisse. Manchmal allerdings gibt es Hürden, die genommen werden müssen. Und dann kommen Alexandra Hagen-Ettl und Katja Haid, die Ausbildungsbegleiterinnen der Handwerkskammer Konstanz, ins Spiel. „Die Jugendlichen sind in einem Alter, wo nicht immer alles rund läuft. Manche haben fachliche oder sprachliche Schwierigkeiten in der Schule oder wenden sich kurz vor der Prüfung mit Ängsten an mich. Andere haben Probleme mit Abläufen oder Kollegen im Betrieb“, berichtet Hagen-Ettl.
Die Aufgabe der Ausbildungsbegleiterinnen ist es, diese Jugendlichen mit ihren individuellen Anliegen zu begleiten, ihnen Sicherheit zu geben und erfolgreich durch die Ausbildung zu bringen. Dabei setzen sie auf Kommunikation: „Oft entstehen Probleme dann, wenn nicht ausreichend miteinander gesprochen wird. Im Arbeitsalltag fehlt oft die Zeit dafür und dann kommt es schnell zu Missverständnissen“, sagt die erfahrene Ausbildungsbegleiterin. „Leider werden wir oft erst angerufen, wenn die Situation schon eskaliert ist, die Gesellenabschlussprüfung direkt bevorsteht oder der Auszubildende bereits durchgefallen ist. Je früher wir hinzugezogen werden, desto mehr Zeit bleibt, damit Maßnahmen Erfolg zeigen, Gespräche fruchten und Nachhilfe greift“, ergänzt Haid.
Wie läuft die Ausbildungsbegleitung ab?
Die Ausbildungsbegleiterinnen werden von Auszubildenden, Betrieben, Lehrkräften oder auch Eltern angefordert. Der erste Schritt ist, das gemeinsame Gespräch zu suchen und die individuellen Problemlagen gemeinsam herauszuarbeiten. „Dabei hilft uns, dass wir sowohl mit den Lehrkräften der überbetrieblichen Ausbildung und der Berufsschulen, als auch mit den Kreishandwerkerschaften in engem Kontakt stehen und über kurze Wege schnell reagieren können“, so Hagen-Ettl. Oft helfe schon Nachhilfe in einzelnen Fächern weiter.
Gibt es schwerwiegendere Herausforderungen, ziehen die Ausbildungsbegleiterinnen auch mal andere Netzwerkpartner von der psychologischen Beratung bis hin zum Jugendamt oder der Ausländerbehörde zu Rate. „Ich sehe mich als Schnittstelle zu allen wichtigen Partnern, die bei individuellen Problemen unterstützt und Hilfen vermittelt – und das nicht nur punktuell. Vielmehr stehe ich in der Regel über viele Monate hinweg an der Seite der Auszubildenden und Betriebe. Mein größter Erfolg ist, wenn alle Beteiligten motiviert zusammenarbeiten. Und ich bin richtig stolz über jeden Ausbildungsabschluss, der durch meine Begleitung ermöglicht wurde“, sagt Hagen-Ettl.
Hintergrund
Mit dem Förderprogramm „Erfolgreich ausgebildet! – Ausbildungsqualität sichern“ unterstützt das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg regionale externe Unterstützungsleistungen für Auszubildende und deren Betriebe mit dem Ziel, Ausbildungsabbrüche zu vermeiden und die Ausbildungsqualität in Betrieben zu sichern. Landesweit stehen ca. 20 Ausbildungsbegleiterinnen und - begleiter aus 11 Trägerorganisationen zur Verfügung.
Im Bezirk der Handwerkskammer Konstanz können sich Interessierte bei Bedarf an die Ausbildungsbegleiterinnen Alexandra Hagen-Ettl (Landkreise Schwarzwald-Baar und Waldshut) und Katja Haid (Landkreise Konstanz, Tuttlingen und Rottweil) wenden.