Umfrage der HandwerkskammerDie Personaloffensive läuft
Dass von der Antwort auf die Fachkräftefrage einiges an Zukunft abhängt, hat sich herumgesprochen. Dass die Personaloffensive der „Zukunftsinitiative Handwerk 2025“ viel dazu beitragen kann, um Mitarbeiter zu finden und zu halten, zeigt eine aktuelle Umfrage der Handwerkskammer Konstanz: Wer die kostenfreie Beratung in Anspruch genommen hat, konnte demnach bereits jetzt konkrete Verbesserungen erzielen oder sieht sich zumindest für die Zukunft besser aufgestellt.
Seit Mitte 2018 ist Fabienne Gehrig im Rahmen der Personaloffensive für die rund 12.500 Handwerksunternehmen in der Region im Einsatz. Weit über 400 Betriebe hat sie seitdem bei der Mitarbeitersuche, Fachkräftebindung oder Personalführung unterstützt. „Die Zahlen belegen, was ich auch in der täglichen Zusammenarbeit mit den Betrieben erfahre: Der Beratungsbedarf zum Thema Personal ist hoch, die Personaloffensive setzt also genau an der richtigen Stelle an“, erklärt sie.
Die Umfrageergebnisse zeigen, dass sich die Instrumente der Personalberatung im Betriebsalltag gut etablieren lassen: „Fast alle Betriebe haben die empfohlenen Personalmaßnahmen bereits geplant, eingeleitet oder umgesetzt“, berichtet Gehrig. Das bestätige, dass die Mitgliedsbetriebe in der Beratung das passende Rüstzeug an die Hand bekämen: „Ob das nun eine neue Besprechungsmethode oder eine Social-Media-Kampagne zur Mitarbeitergewinnung ist: Die Maßnahmen sind auf den jeweiligen Betrieb zugeschnitten und werden je nach Bedarf individuell angepasst und weiterentwickelt.“
Schwerpunkte Personalgewinnung und Personalführung
Besonders hoch sei die Nachfrage bei den Themen Personalmarketing und Personalführung. „Der Fachkräftemangel erfordert es, dass die Handwerkbetriebe umdenken und aktiv die Personalgewinnung vorantreiben. Die Themen Personalführung und Mitarbeiterbindung sind eng verknüpft, da die Führung aus Sicht der Mitarbeiter einer der Hauptgründe für einen Betriebswechsel ist“, so Gehrigs Erfahrung.
Das Thema Personal haben vor allem kleinere Betriebe mit bis zu 20 Mitarbeitern für sich entdeckt: Ihr Anteil unter den beratenen Betrieben lag bei 66 Prozent. Am stärksten vertreten waren das Baugewerbe sowie Betriebe aus dem Metallbereich.
Die Ergebnisse der bis zu acht Beratungstage vor Ort können sich sehen lassen: 57 Prozent der befragten Firmen gaben an, trotz des anhaltenden Fachkräftemangels die Mitarbeitenden nun besser im Unternehmen halten zu können. Mehr als die Hälfte der Betriebe hat auch die Sichtbarkeit auf dem Arbeitsmarkt verbessert und nutzt neue Methoden zur Personalgewinnung. Dass sie über besseres Rüstzeug verfügen und Fragen der Personalführung bewusster angehen, sagen zwei Drittel der Befragten. Kein Wunder, dass 97 Prozent die Beratung erneut in Anspruch nehmen oder weiterempfehlen würden.
Auch die persönliche Zwischenbilanz der Personalberaterin fällt positiv aus: „Es ist schön zu sehen, dass die vielfältigen Möglichkeiten genutzt werden und die Betriebe in Sachen Personal tatsächlich in die Offensive gehen“, so Gehrig.