Förderung für WeiterbildungsprojektDigitale Lernhäppchen für die handwerkliche Aus- und Weiterbildung
Die Handwerkskammer Konstanz nutzt die Chancen der Digitalisierung in ihren vier gewerblich-technischen Bildungsstätten bereits intensiv. Zur Entwicklung von niederschwelligen Lernmedien für die Weiterbildung unterstützt das Land Baden-Württemberg die Kammer nun im Rahmen des Förderaufrufs „ZukunftsKompetenzen@bw“ mit 240.000 Euro.
„Wir freuen uns sehr, dass das Wirtschaftsministerium unser innovatives Projekt so großzügig unterstützt. Die ‚Generation Internet‘ lernt anders und dem müssen wir Rechnung tragen. Unser Projekt soll unsere Lehrkräfte befähigen, visuelle und gamifizierte Lerninhalte zu entwickeln, die den klassischen Unterricht in der Werkstatt unterstützen und bereichern“, erläutert Georg Hiltner, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Konstanz.
Konzeptionell und wissenschaftlich begleitet wird das neue Projekt von Professor Dr. Jürgen Wagenmann, Leiter des Instituts für KMU und Handwerk an der Allensbach Hochschule Konstanz. „Auszubildende sowie Meisterschülerinnen und -schüler im Handwerk zählen überwiegend zum visuell-haptischen Lerntypus. Für diese junge Zielgruppe sind Erklärvideos und gamifizierte Lernmedien didaktisch besonders effektiv. Erklärtes Langfristziel ist daher, in allen Gewerken in möglichst vielen Themen kurze Erklärvideos und interaktive Tutorials als ‚Lernhäppchen‘ anzubieten“, so der Experte. Die technische Ausstattung sei vorhanden. Der innovative Ansatz des neuen Förderprojekts ziele nun darauf ab, die Lehrkräfte im Umgang mit den technischen Medien und Programmen weiter zu qualifizieren. Wagenmann: „Die Produktion einfacher Erklärvideos und Tutorials muss für die Lehrkräfte in Zukunft genauso zur täglichen Routine werden wie bereits heute der Einsatz von Word, Excel und Powerpoint.“
Wirtschafts- und Arbeitsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut betonte zum Start des Projekts, wie wichtig die Digitalisierung der Wirtschaft und Arbeitswelt in diesen herausfordernden Zeiten sei: „Damit Betriebe und Beschäftigte möglichst gut durch diese gewaltigen Veränderungen kommen, ist eine hochwertige Qualifizierung wichtiger denn je. Im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung müssen Lehrkräfte in der beruflichen Ausbildung nicht nur mit digitalen Lehrmaterialien umgehen, sondern sie in gewissem Umfang auch selber entwickeln können. Nur so kann ein ausreichendes Maß an Individualisierung und eine schnelle Anpassungsfähigkeit garantiert werden.“