Teilnehmer der 106. Vollversammlung der Handwerkskammer Konstanz beim Abstimmen, 12.02.2020
Handwerkskammer Konstanz
106. Vollversammlung der Handwerkskammer Konstanz, 12.02.2020

Handwerkspolitische Stellungnahme der VollversammlungFotografen bei Passbildern nicht ausschließen

Nach dem Entwurf eines „Gesetzes zur Stärkung der Sicherheit im Pass- und Ausweiswesen“ sollte das Foto für einen neuen Pass oder Personalausweis künftig direkt bei der zuständigen Behörde in Gegenwart eines Mitarbeiters gemacht und elektronisch erfasst werden. Damit sollte laut Bundesinnenministerium Bildmanipulation verhindert werden. Das Bundesinnenministerium wollte für die Passbilderstellung 11.000 Selbstbedienungsterminals für insgesamt 177 Mio. Euro anschaffen. Viele Fotografen leben allerdings zu einem großen Teil von der Erstellung von Passfotos. Für das Fotografenhandwerk würde der neue Gesetzesentwurf deutschlandweit Umsatzverluste in Millionenhöhe bedeuteten sowie zahlreiche Aus- und Arbeitsplätze kosten. Das Handwerk hat bundesweit gegen das Vorhaben protestiert. Der Protest hat in einem ersten Schritt dazu geführt, dass das Bundesinnenministerium nun angekündigt hat, gemeinsam mit dem Centralverband Deutscher Berufsfotografen nach Alternativen und technischen Lösungen zu suchen und den Gesetzentwurf ggf. abzuändern.

 Forderungen

  • Das regionale Handwerk fordert das Bundesinnenministerium dazu auf, die Fotografen bei der Herstellung fälschungssicherer Dokumente als Partner einzubeziehen, statt die Erstellung von Passbilder allein auf die Behörden übertragen zu wollen.
  • Durch eine solche Zusammenarbeit könnten gemeinsame Konzepte und einheitliche Sicherheitsstandards realisiert werden.
  • Denkbar wäre etwa die verbindliche Nutzung eines Online-Systems, in das qualifizierte Berufsfotografen oder der qualifizierte Fotohandel die von ihnen erstellten Passbilder einspeisen, und das keinerlei Möglichkeit zur Manipulation bietet.