AusbildungsbilanzHandwerk freut sich über Anstieg der Lehrverträge
Kurz vor Beginn des neuen Ausbildungsjahres kann sich das Handwerk der Region auf viele neue Nachwuchskräfte freuen: Bereits 1.285 Berufsausbildungsverträge wurden im Bezirk der Handwerkskammer Konstanz zum Stichtag 31. Juli 2023 abgeschlossen. Das sind über zehn Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Kurzentschlossene können sich nach wie vor für eine Ausbildung im Handwerk bewerben: Freie Lehrstellen in einem der 130 Berufe der Branche gibt es noch in ausreichender Zahl.
Steigendes Interesse am Handwerk
„Wir nehmen ein zunehmendes Interesse am Wirtschaftszweig Handwerk wahr. Dazu passt die aktuell wieder gestiegene Zahl der abgeschlossenen Lehrverträge mit einem Wachstum von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das stimmt mich optimistisch“, freut sich Werner Rottler, Präsident der Handwerkskammer Konstanz. Vor allem bei den Energiewendeberufen sei der Zuwachs deutlich zu spüren. Im Bereich Nahrungsmittel indes sei das Interesse zurückhaltender.
„Der Bedarf an Fachkräften ist in vielen Handwerksberufen hoch. Und wer mit einer dualen Ausbildung im Handwerk ins Berufsleben startet, dem stehen sämtliche Positionen offen – vom sicheren Arbeitsplatz als Geselle bis zum Chefsessel als Meister und Unternehmer“, ergänzt Rottler.
Zuwächse vor allem im Bereich Elektro und Metall
Zugenommen hat die Zahl der neuen Lehrverträge in allen fünf Landkreisen des Kammerbezirks, allen voran im Landkreis Rottweil mit einem Plus von 19 Prozent, gefolgt von den Landkreisen Schwarzwald-Baar mit knapp 18 Prozent, Waldshut mit elf Prozent, Tuttlingen mit über sieben Prozent und Konstanz mit annähernd einem Prozent mehr neuen Ausbildungsverträgen. 52 Ausbildungsverträge im Kammerbezirk wurden mit Menschen aus Asylzugangsstaaten geschlossen.
Besonders nachgefragt werden auch in diesem Jahr wieder die wichtigen Energiewendeberufe Elektroniker und Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, ohne die beispielsweise die Installation von Solaranlagen bzw. die Modernisierung von Heizanlagen nicht umsetzbar wären.
Kurzentschlossene haben noch gute Chancen
„Eine Zukunft ohne Handwerk ist nur schwer vorstellbar. Allein schon die Energiewende wäre von vorneherein zum Scheitern verurteilt“, betont Werner Rottler immer wieder. Viele Ausbildungsverträge seien zwar bereits geschlossen, aber für Kurzentschlossene gebe es immer noch offene Stellen in verschiedenen Berufen. „Das Handwerk bietet eine breite Palette an abwechslungsreichen Tätigkeiten an. Da ist für jeden etwas dabei, der gerne aktiv die Zukunft mitgestalten möchte“, ist Rottler überzeugt.
Knapp 500 freie Ausbildungsplätze sind derzeit in der Online-Lehrstellenbörse der Handwerkskammer gelistet. Wer sich also noch spontan für eine Ausbildung im Handwerk interessiert, findet hier zahlreiche Lehrstellen von Handwerksunternehmen der Region für das aktuelle Ausbildungsjahr. Gesucht werden in der Online-Börse vor allem künftige Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, Zimmerer, Elektroniker, Metallbauer, Kfz-Mechatroniker, Maurer, Chirurgiemechaniker, Holzbildhauer, Feinwerkmechaniker, Dachdecker, Straßenbauer oder Stuckateure.
Und selbst in selteneren Handwerksberufen wie Schilder- und Lichtreklamehersteller oder Polsterer sind noch einzelne Ausbildungsplätze aufgeführt.