Ausbildungsstart Handwerk im Trend
Handwerk hat Hand und Fuß – das sehen auch in diesem Jahr viele junge Menschen so. 1.524 haben sich im Gebiet der Handwerkskammer Konstanz, also den Landkreisen Konstanz, Waldshut, Rottweil, Tuttlingen und dem Schwarzwald-Baar-Kreis, für eine handwerkliche Ausbildung entschieden. Das sind 0,5 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.
„Trotz der Auswirkungen der Corona-Pandemie sind die Ausbildungszahlen zum Start des neuen Ausbildungsjahres im Handwerk stabil geblieben, was nicht selbstverständlich war. Wir werten das als positiven Beweis dafür, dass eine handwerkliche Ausbildung auch in Krisenzeiten als wichtige Basis für eine sichere berufliche Zukunft gesehen wird“, sagt Georg Hiltner, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Konstanz.
Zukunftsthemen Nachhaltigkeit und Digitalisierung befeuern Interesse an technischen Berufen
Besonders auffällig seien die gestiegenen Lehrvertragszahlen in den technischen Berufen wie Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, Elektroniker/in und Kfz-Mechatroniker/in, die jeweils deutlich über dem Fünfjahresdurchschnitt lägen. Gleichzeitig gebe es laut Hiltner gerade in diesen Gewerken auch zum Ausbildungsstart noch überdurchschnittlich viele freie Stellen. „Das ist sicher auch den Megatrends Nachhaltigkeit und Digitalisierung geschuldet, die diese Berufe stark beeinflussen“, sagt Hiltner.
Mehr Abiturienten entscheiden sich für das Handwerk, Zahl der Geflüchteten auf Vorjahresniveau
Die Chancen für Jugendliche auf einen modernen und anspruchsvollen Ausbildungsplatz im Handwerk seien bestens. Das erklärt wohl auch den überdurchschnittlich hohen Anteil an Abiturienten, die in diesem Jahr ins Handwerk gestartet sind. Lag die Abiturientenquote vor fünf Jahren noch bei 11 Prozent, so sei diese nun auf 16 gestiegen. Hiltner: „Für einige mag eine praxisorientierte Ausbildung auch eine reizvolle Alternative zum pandemiebedingten Online-Unterricht an den Hochschulen gewesen sein.“
Die Zahl der Berufsanfänger mit Fluchthintergrund ist mit 95 Neustarts gegenüber dem Vorjahr stabil geblieben, hat sich im Vergleich zu 2019 aber deutlich verringert (2019: 122). „Einerseits konnten sicher einige Betriebe den intensiveren Betreuungsaufwand in der für sie ohnehin schwierigen Corona-Zeit nicht leisten. Andererseits fielen auch die direkten Kontaktmöglichkeiten weg und Praktika waren schwierig,“ deutet Hiltner.
Noch freie Ausbildungsstellen für das aktuelle Ausbildungsjahr
Der Ausbildungsmarkt bleibe laut Hiltner weiterhin in Bewegung: „Wer noch kurzfristig einen Ausbildungsplatz sucht, hat in einem Handwerksberuf beste Chancen. In unserer Online-Lehrstellenbörse sind noch fast 200 freie Lehrstellen für eine Ausbildung in einem regionalen Handwerksbetrieb zu finden und wir tun alles dafür, dass sich diese im Laufe der kommenden Wochen noch füllen. Gerade im Bau- und Ausbaubereich sind die Auftragsbücher gut gefüllt und junge Menschen, die mitgestalten wollen, willkommen.“
Interessierte können in der Lehrstellenbörse bzw. über die App „Lehrstellenradar“ nach einem Ausbildungsplatz suchen oder sich an das Beratungsteam Nachwuchswerbung der Handwerkskammer Konstanz unter der Telefonnummer 07531 205-389 wenden.
Außerdem beteiligt sich die Handwerkskammer Konstanz an verschiedenen Last-Minute-Börsen der Region, u.a.:
- Telefonaktion in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg am 17. September von 9 bis 13 Uhr unter der Telefonnummer 07721 209-888,
- Last-Minute-Börse im Rahmen der Messe Jobs for Future in Villingen-Schwenningen,
- Last-Minute-Börse im Landkreis Konstanz am 15. September von 14 – 16 Uhr im Berufsschulzentrum Radolfzell.
Zahlreiche Informationen zu Karrierechancen im Handwerk sind hier zu finden: