Statement von Werner RottlerLockerung der Corona-Beschränkungen ist richtig
Mit der gestern beschlossenen schrittweisen Lockerung der Corona-Beschränkungen haben Bund und Länder aus Sicht des Handwerks umsichtig und verantwortungsbewusst gehandelt. Allerdings wünscht sich die Handwerkskammer schnell Klarheit in Bezug auf die Öffnung der Bildungseinrichtungen und die notwendige hygienische Schutzausrüstung.
In den vergangenen Wochen hätten zahlreiche Handwerksunternehmen unter strikter Beachtung gesundheitsspezifischer Vorgaben einen wichtigen Beitrag geleistet, um die Versorgung vor Ort sicherzustellen, öffentliche und private Infrastrukturen zu warten und in Gang zu halten und besonders im Bereich des Gesundheitswesens hygienische Standards aufrecht zu erhalten. „Dass nun neben dem Reparaturservice bei Mischbetrieben des Handwerks auch der Handelsbereich wieder öffnen darf, ist ein wichtiger und richtiger Schritt. In erster Linie betrifft dies bei uns die Kfz- und Fahrradhändler“, erläutert Werner Rottler, Präsident der Handwerkskammer Konstanz.
Allerdings müsse überall gewährleistet sein, dass den Unternehmen die erforderlichen Ausrüstungen und Vorkehrungen zum Schutz von Beschäftigten und Kunden zur Verfügung stehe. „Hier brauchen wir genauere Informationen. Einige Friseure fragen uns bereits, was das notwendige Hygienekonzept genau beinhaltet, ob es nun eine Maskenpflicht gibt und wo diese dann zu beziehen sind. Ich gehe davon aus, dass diese Details noch verkündet werden“, so Rottler.
Bei einer Maskenpflicht würde alleine das Bauhaupt-, Ausbau- und Neben-gewerbe im Land mit rund 200.000 Beschäftigten – bei konservativer Schätzung – pro Woche etwa eine Million Einwegmasken benötigen, das gesamte Landeshandwerk wohl mindestens drei Millionen.
Mehr Klarheit wünscht sich das Handwerk auch mit Blick auf die eigenen Bildungsstätten. Denn wenn ab 4. Mai 2020 der Schulbetrieb für Abschlussklassen wieder anläuft, wird auch die Handwerkskammer ihre Bildungshäuser wieder öffnen. „Bei der Überarbeitung der Corona-Verordnung darf die Landesregierung die handwerklichen Bildungsstätten nicht vergessen“, so der Appell von Kammerpräsident Rottler.