Bester Schreinermeister 2020Lukas Baader
Schreinermeister Lukas Baader, 26 Jahre, aus Herdwangen-Schönach (Landkreis Sigmaringen) ist in diesem Jahr nicht nur Meister, sondern auch Vater geworden. An seinem Meisterstück kann aber auch eine noch viel größere Familie Platz nehmen.
Der Weg
„Nach dem Hauptschulabschluss habe ich zunächst eine Ausbildung zum Gärtner mit der Fachrichtung Obstbau absolviert. Mein Vater ist nämlich Obstbauer. Gleich im Anschluss ging es dann mit der Schreinerlehre bei der Schreinerei Bucher los. Das war als zweites Standbein gedacht. Ich hatte auch keine speziellen Vorbilder, einfach Spaß am ‚Handwerkern‘. Diese Ausbildung habe ich 2016 als ‚Geselle des Jahres‘ abgeschlossen.
Meister bin ich geworden, weil ich mich die fachliche Weiterbildung und die pädagogische Arbeit mit den Lehrlingen interessiert und auf Bitte meines Chefs, der dringend einen Werkstattmeister brauchte. Das ist natürlich auch eine finanzielle Verbesserung – und zwar genau zum richtigen Zeitpunkt, da ich inzwischen eine Familie gegründet habe. Unser erstes Kind kam jetzt im August.“
Die Herausforderung
„Mein Meisterstück war ein großer Esstisch mit ausfahrbaren Rollen und zweifacher Erweiterung, dazu eine Eckbank, alles aus Massivholz in Rüster. Die größte Herausforderung war die konstruktive Planung des Tisches.
Besonders stolz bin ich auf das Durchhalten. Der dritte Teil des Meisterkurses, also Betriebswirtschaft, war ziemliches Neuland, hat dann aber sogar Spaß gemacht. Teil IV wurde in Teilzeit absolviert. Das war sehr anstrengend. Und für die Teile I und II musste ich jeden Tag nach Waldshut – eine ziemliche Fahrerei, dazu die Arbeit und der Haushalt mit einer schwangeren Frau.“
Das Ziel
„Ich habe mir vorgenommen, geduldig bleiben, auch wenn es nicht so gut läuft. Als Meister will ich ein Vorbild sein, ein guter Ansprechpartner für die Lehrlinge und andere motivieren.“