junge Menschen stehen um Puppen mit Perücken
Handwerkskammer Konstanz
In Gruppen stellten die Achtklässler zum Abschluss verschiedene Projekte aus der Berufsorientierung vor, so beispielsweise Frisuren, Haarschnitte und Färben aus dem Bereich Friseur.

Berufsorientierung in der Bildungsakademie SingenNeues Selbstwertgefühl dank Handwerk

Sie haben gesägt, gefeilt, gefräst, programmiert und vieles mehr: Rund 60 Schülerinnen und Schüler, darunter sieben mit Inklusionshintergrund, haben zwei Wochen lang begeistert in die Welt der Friseure, Feinwerkmechaniker, Metallbauer, Elektriker, Klempner und Büromanager geschnuppert und fleißig an eigenen Projekten gearbeitet. Am Ende stellten sie – launig moderiert von Lehrmeister Bernd Linder – ihre Werke und ihr Wissen über die Berufe Eltern, Lehrern und Mitschülern vor, darunter beispielsweise Modelle zum Thema Solar- und Windenergie oder selbst programmierte Roboter aus der Elektro-Werkstatt. In der Metall-Werkstatt konnten die Jugendlichen eine herzförmige Uhr herstellen, im eigens eingerichteten Mini-Friseursalon an Modellköpfen Locken aufdrehen, Ansätze färben oder Haare glätten.

„Unsere Jugendlichen fanden es toll und wären am liebsten noch länger geblieben“, erzählt Kerstin Schaaf, Lehrerin an der Peter-Thumb-Schule in Hilzingen. Für sie sowie Svenja Sontheimer, Lehrerin an der Hermann-Hesse-Schule in Gaienhofen, war es besonders schön, die Schüler in einem völlig anderen Kontext zu erleben. „Sie haben sich darüber gefreut, etwas mit ihren Händen zu machen und das Resultat sofort sehen zu können. Das hat bei vielen das Selbstwertgefühl gesteigert. Gleichzeitig hatten sie erstmals Kontakt zu Ausbildern, die einen anderen Umgang mit ihnen pflegen als wir Lehrkräfte.“ Aus Sicht der Lehrerin sollte jede achte Klasse die Chance einer solchen Berufsorientierungsphase nutzen. „Alle müssen im Laufe des Schuljahres drei Praktika machen. Die vergangenen zwei Wochen waren für unsere Jugendlichen wie ein Vortasten und Ausprobieren, um zu wissen, in welche Richtung es dann vertiefend gehen könnte“, so Schaaf.

Die zwei Berufsorientierungswochen, an denen Schülerinnen und Schüler der Peter-Thumb-Schule aus Hilzingen (Gemeinschaftsschule) und der Hermann-Hesse-Schule in Gaienhofen (Werkrealschule) teilnahmen, wurden durch das Landesprogramm „Pro Beruf“ und durch Mittel des Bundesinstituts für Berufliche Bildung gefördert.