Meisterfeier 2022Rund 300 neue Meisterinnen und Meister feiern ihren Titel

Über 300 Nachwuchshandwerkerinnen und -handwerker aus insgesamt 16 Gewerken haben im Jahr 2022 ihre Meisterprüfung bei der Handwerkskammer Konstanz bestanden. In zwei aufeinanderfolgenden Feiern haben sie am Wochenende in Donaueschingen ihre Meisterbriefe erhalten.

„Verantwortung für morgen“, so das Motto der diesjährigen Meisterfeier, die die künftige Handwerkselite feierlich in den Mittelpunkt stellte. Denn als potenzielle Führungskraft oder Firmenchef bzw. -chefin würden die Gefeierten auf allen Ebenen mit neuen Herausforderungen konfrontiert werden, wie Handwerkskammerpräsident Werner Rottler betonte. Die Zeiten böten für das Handwerk in der Region trotz Krisen große Chancen, ergänzte Georg Hiltner Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Konstanz in der von Monika Studinger moderierten Talkrunde.

Tatsächlich ist das Handwerk als Umsetzer der Energiewende aktuell gefragter denn je. Überhaupt sei das Thema Nachhaltigkeit im regional verwurzelten Handwerk längst eine Selbstverständlichkeit. Dies schließe den verantwortungsvollen Umgang mit Klima, Umwelt und Ressourcen genauso ein wie wirtschaftliche und soziale Aspekte, so Hiltner und Rottler.

Goldschmiedemeisterin Karin Demmler aus Konstanz geht bereits mit gutem Beispiel und äußerst nachhaltig voran, wie sie auf der Meisterfeier berichtete.  „Es muss nicht immer alles neu sein, ein aufgearbeitetes altes Schmuckstück ist oft mehr wert“, findet sie. In ihrem Schmuckatelier achte sie besonders auf transparente Lieferketten und Fairtrade.

In die gleiche Kerbe schlug auch Schreinermeister Günther Seitz von der Holzmanufaktur Rottweil. „Das Thema Nachhaltigkeit war schon immer wichtig für mich. Alte Türen und Fenster zu reparieren, anstatt sie zu ersetzen hat viele positiven Effekte: Wir schonen Ressourcen, in dem wir die bereits verbaute Energie weiternutzen“, so Seitz. Seitz und Demmler sind nur zwei der bisher sieben Protagonisten einer Fotoausstellung, die die verschiedenen Nachhaltigkeitsaspekte im Handwerk veranschaulichen und die im Rahmen der Meisterfeier in den Donauhallen besucht werden konnte. Verantwortung für morgen zu zeigen, das sei nun auch Aufgabe der frischgebackenen Meisterinnen und Meister, so Handwerkskammerpräsident Werner Rottler. Das Rüstzeug dafür hätten sie nun erhalten.

Glückwünsche gab es auch von Landrat Sven Hinterseh, sowie per Video von Donaueschingens Oberbürgermeister Eric Pauly und Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbands des deutschen Handwerks in Berlin. Mit den besten Wünschen von Moderatorin Monika Studinger, Goldregen und zum Song „Simply the Best“ der Band Premium Style wurden die Meisterinnen und Meister nach einer kurzweiligen Feier in die Zukunft entlassen.

• 312 Jungmeisterinnen und Jungmeister haben in diesem Jahr ihre Meisterprüfung abgelegt.
• Die beliebtesten Gewerke sind seit Jahren Kraftfahrzeugtechniker, Friseur, Elektrotechniker, Installateur und Heizungsbauer sowie Zimmerer.
• Der Anteil der Frauen, die die Meisterprüfung absolvieren, liegt bei rund 24 Prozent. Bei den Friseuren ist der Frauenanteil am höchsten, aber in diesem Jahr waren auch Frauen in den Gewerken Kraftfahrzeugtechniker, Stuckateur, Uhrmacher, Maler- und Lackierer, Installateur- und Heizungsbauer, Konditor unter den Gefeierten.
• Beim Blick auf das Alter der Absolventen ist auch schnell klar: Man ist nie zu alt, um seine Zukunft in die Hand zu nehmen. So war der jüngste Absolvent in diesem Jahr 20 Jahre alt, der älteste 58 Jahre.
• Seit 2020 lohnt sich der Meistertitel einmal mehr. Denn wer jetzt seine Meisterprüfung im Handwerk mit Erfolg abschließt, der erhält vom Land Baden-Württemberg eine Meisterprämie in Höhe von 1500 Euro. Seit Beginn der Auszahlung im Jahr 2020 haben 715 Meisterinnen und Meister bei der Handwerkskammer Konstanz die Meisterprämie beantragt, 242 davon sind Meister, die in diesem Jahr Ihren Meisterbrief erhalten.