Lothar Hempel:So erkennen Sie gefälschte Rechnungen

Betrüger versuchen immer wieder, an das Geld von Existenzgründern zu kommen. Sie schicken ihnen gefälschte Rechnungen und fordern sie auf, die Gebühren für den Eintrag ins Handelsregister zu begleichen. Lothar Hempel, Rechtsberater im Kompetenzteam der Handwerkskammer Konstanz, erklärt, woran man gefälschte Handelsregister-Rechnungen sowie unseriöse Angebote erkennt:

„Bei der aktuellen Betrugsmasche ist eine zentrale Zahlstelle München angegeben, abgesendet vom Amtsgericht in Freiburg mit Wappen aus Nordrhein-Westfalen und mit einer Bankverbindung in Litauen – ein bunter Mix, der einen behördlichen Anstrich verleihen soll. Die echte Rechnung für Eintragungen im Handelsregister kommt für unsere Betriebe aber immer von der Landesoberkasse Baden-Württemberg, Außenstelle Metzingen. Genutzt wird ausschließlich eine deutsche Bankverbindung.

Da die Handelsregisterveröffentlichung meist schneller erfolgt als die offizielle Zahlungsaufforderung, nutzen Betrüger die Erwartungshaltung der Betriebe aus, demnächst für die Eintragung ins Handelsregister eine Rechnung zu bekommen. Der Bundesanzeiger-Verlag warnt in einer über 300 Anbieter zählenden ‚Schwarzen Liste‘ vor dubiosen Branchenverzeichnissen ohne Mehrwert, die oftmals ein als Behördenschreiben getarntes Angebot oder gleich eine Fake-Rechnung versenden.

Prüfen Sie daher kritisch, ob Sie tatsächlich von einer Behörde aufgefordert werden, Ihre Adressdaten zu aktualisieren und klopfen Sie eine Rechnung nach den beschriebenen Merkmalen ab. Vorsicht ist außerdem geboten, wenn weder eine Kontaktadresse noch eine Telefonnummer angegeben sind. Es lohnt sich also immer, genau hinzuschauen und im Zweifel bei der zuständigen Behörde nachzuhaken.“