AusbildungsbotschafterVon Abwechslung bis Teamwork
Gehalt, Kollegen, Karriere – für eine Ausbildung im Handwerk gibt es viele gute Gründe. Aber was genau macht das Lernen im Betrieb attraktiv? Wir haben diejenigen gefragt, die es wissen müssen: die Auszubildenden selbst.
Niclas Lioi, Kevin Ardelt und Anne Knizek werden oder wurden in Betrieben ausgebildet, die für ihr Engagement mit dem „Voraus“-Zertifikat der Handwerkskammer Konstanz ausgezeichnet wurden. Und alle drei sind mit so viel Begeisterung dabei, dass sie sich als Ausbildungsbotschafter zur Verfügung gestellt haben, um in Schulen und auf Messen für ihre Berufe zu werben.
Was für sie bei der Ausbildung wirklich zählt
Rückendeckung und gute Bezahlung
Niclas Lioi, 19 Jahre, Auszubildender im vierten Lehrjahr im Autohaus Rolf Moser in Engen:
„Was bei mir von Anfang an gut gelaufen ist, war das Zusammenspiel zwischen Schule und Betrieb. Wenn ich etwas nicht verstanden hatte, habe ich im Betrieb immer einen Ansprechpartner gefunden und gemerkt: Hier bekommt man volle Rückendeckung.
Außerdem stimmt das Betriebsklima, es ist wie in einer kleinen Familie. Und auch, wenn mal ein Fehler passiert – und mir ist schon einiges passiert, was ganz schön teuer war –, bekommt man vielleicht keinen Beifall, kann aber darüber reden und daraus lernen. Diese Offenheit und diese Unterstützung sind wahrscheinlich das Wichtigste.
Darüber hinaus sollte von Anfang an die Bezahlung stimmen. Ich habe schon ab dem ersten Lehrjahr ganz gut verdient. Das kann man in einem Alter, in dem man ja gerne mal ausgeht, auch brauchen.“
Eigenständigkeit und Teamwork
Kevin Ardelt, 20 Jahre, Geselle in seinem Ausbildungsbetrieb Bau-Steeb GmbH in Sulz:
„Spaß macht es vor allem, wenn man Aufgaben bekommt und selbst Lösungen finden kann. Ich hatte Vorarbeiter, die mich unter die Fittiche genommen haben, mir den Bauplan genau erklärt haben, mich dann aber auch machen ließen – natürlich immer mit der Möglichkeit, nachzufragen.
Man muss eben nicht nur wissen, wie man etwas macht, sondern auch warum. Dann schaut man abends auf das, was man getan hat, und geht mit einem Lächeln nach Hause.
Wichtig ist auch, als Auszubildender auf verschiedene Baustellen mitgenommen zu werden. So lernt man alles kennen, arbeitet mit unterschiedlichen Leuten zusammen und wird mehr und mehr zum vollen Teammitglied. Auf der Baustelle kommt es nämlich sehr auf Teamwork und Vertrauen an. Auch das kann man in einer guten Ausbildung erleben.“
Abwechslung und Perspektiven
Anne Knizek, 29 Jahre, Auszubildende im dritten Lehrjahr bei Elektro Zeiselmeier in Rottweil:
„Was ich in meiner Ausbildung besonders schätze, ist die Abwechslung. Wir sind nicht nur in Rohbauten im Einsatz, sondern auch im Kundendienst und in der Industrie. Und ich arbeite in unterschiedlichen Teams mit, da hat jeder seine Stärken oder sein Spezialgebiet und entsprechend viel kann ich lernen.
Außerdem wird bei uns immer auch der Mensch gesehen, man kann seine Anliegen offen besprechen und es ist allen klar, dass noch kein Meister vom Himmel gefallen ist. Man wird nicht einfach ins kalte Wasser geworfen, sondern an die Hand genommen.
Gut ist es auch, wenn man frühzeitig über die beruflichen Perspektiven spricht. Bei mir ist schon lange klar: Ich werde nach der Ausbildung definitiv im Betrieb bleiben und vielleicht irgendwann noch den Techniker machen.“
Mehr über das „Voraus“-Zertifikat für vorbildliche Ausbildungsbetriebe sowie Informationen und Ansprechpartner zur Ausbildung im Handwerk finden Sie hier.