Statement von Georg HiltnerWas mich bewegt: Alarm im Bauhandwerk
Schaffe, schaffe Häusle baue – das war einmal. Bauherren überlegen sich heute zweimal, ob sie in Zeiten teurer Kredite, hoher Materialpreise und fehlender Handwerker das Projekt Eigenheim angehen. Das bekommt das Bauhandwerk massiv zu spüren. Gut, dass sich die Bundesregierung nun darauf geeinigt hat, zumindest an einigen Stellschrauben zu drehen, um die Baukosten zu senken. In ihrem 14-Punkte-Programm ist von einer besseren Förderung, steuerlichen Vorteilen sowie niedrigeren Energieeffizienzstandards und Normen die Rede.
Wohnraum ist nach wie vor rar, gerade im sozialen Wohnungsbau fehlt es an allen Ecken und Enden. Dass sich die Baukosten und Kreditzinsen im kommenden Jahr langsam normalisieren ist denkbar und wird von einigen Experten bereits vorhergesagt. Allerdings nur, wenn auch die Politik ihre Hausaufgaben macht. Auch die Beschäftigten in der Baubranche brauchen jetzt Sicherheit, sonst wandern qualifizierte Mitarbeitende in andere Branchen ab und der Fachkräftemangel spitzt sich weiter zu. Das zu vermeiden muss im gesamtgesellschaftlichen Interesse liegen. Daher muss das angekündigte „Paket“ umgehend greifen, einschließlich des insgesamt notwendigen Bürokratieabbaus. Das Handwerk und der gesamte Mittelstand benötigen jetzt die Voraussetzungen, ihre ganze Schaffenskraft in die Wertschöpfung zu investieren.