Statement von Georg HiltnerWas mich bewegt: Der AHA-Effekt
Abstand halten, Hände waschen, Atemschutz tragen: Ist das kleine AHA zur Verringerung des Infektionsrisikos wirklich zu viel verlangt? Diesen Eindruck kann man gewinnen, wenn man sich derzeit in deutschen Innenstädten umschaut. Da wird in der Schlange vor der Kasse schon wieder munter gedrängelt und auf der Rolltreppe quetscht man sich noch schnell vorbei, um dafür mit dem Verkaufspersonal im nächsten Laden ausgiebig über die Mundschutzpflicht diskutieren zu können.
Überraschen muss einen das nicht. Schließlich ist Einsichtsfähigkeit längst nicht so weit verbreitet, wie man hofft. Manchmal mangelt es auch nur an Umsicht, um den Nächsten überhaupt wahrnehmen und damit auch den Abstand einschätzen zu können. Wo Einsicht und Umsicht fehlen, sei es aus notorischer Besserwisserei, vermeintlicher Lässigkeit oder schlichter Dummheit, ist Rücksichtslosigkeit vorprogrammiert.
Wer nicht will, dass sich das Klima im öffentlichen Raum mehr und mehr verschlechtert und immer schärfere Sanktionen notwendig werden, muss selbst mit gutem Beispiel vorangehen. Das gilt vor allem für diejenigen, die von Berufs wegen eine besondere Verantwortung tragen. Es ist beispielsweise nicht hinnehmbar, wenn sich einzelne Betriebe aus dem Bereich der persönlichen Dienstleistungen nicht an die geltenden Hygienevorschriften halten – und damit nicht nur gesundheitliche Risiken eingehen, sondern die ganze Branche in Verruf bringen.
Auch im Sinne der Kollegen und eines fairen Wettbewerbs kann ich nur appellieren: Setzen Sie weiter auf den AHA-Effekt und bleiben Sie auch gegenüber Mitarbeitern und Kunden konsequent! Sonst drohen uns allen ganz andere Konsequenzen.