Statement von Georg HiltnerWas mich bewegt: Gibt es eine positive Seite der Krise?
Ja, die gibt es. Und ich möchte dafür werben, dass wir im Handwerk im zweiten Halbjahr die Chancen sehen und durchstarten. Natürlich wird auch das Handwerk die Folgen der Rezession spüren. Das Geschäft wird nicht einfacher. Vieles in Gesellschaft und am Arbeitsplatz hat sich in den letzten Monaten aufgrund der Herausforderungen durch die Corona-Pandemie im Werteverständnis und in der Arbeitsorganisation verändert. Vor allem auf folgenden Feldern ergeben sich Chancen für die Zukunft:
1. Der Digitalisierungsschub
Für viele Handwerksbetriebe waren digitale Medien der Schlüssel, um während der Kontaktbeschränkungen mit Kunden und Lieferanten im Austausch bleiben und Geschäfte zu machen. Es hat sich gezeigt, dass es unbedingt notwendig ist, den Digitalisierungsgrad im eigenen Betrieb weiter auszubauen. Ohne digitale Technik wird das Handwerk nicht mehr auskommen.
2. Die Sicherung der Liquidität
Die vielen Beratungsgespräche während der Soforthilfe haben gezeigt, welchen Stellenwert betriebswirtschaftliches Wissen neben der handwerklichen Kompetenz hat. Solide Wirtschaftsplanung mit ausreichender Liquiditätssicherung werden für die Zukunft einen noch größeren Stellenwert im Betrieb haben müssen.
3. Die Investition in Fachkräfte und Ausbildung
Viele Betriebe versuchen ihre Fachkräfte zu halten. Das ist sehr gut und richtig. Weitsichtig ist aber auch, dem Nachwuchs gerade jetzt eine Chance zu geben und damit Fachkräfte aufzubauen. Ich gehe davon aus, dass der Staat dies mit einer Ausbildungsprämie unterstützen wird.
Die Handwerkskammer wird diese Themen im zweiten Halbjahr besonders im Fokus haben. Wir möchten Sie bei der Zukunftssicherung bestmöglich begleiten und unterstützen. Ich freue mich auf den Dialog mit Ihnen.