EnergiewendeGroße Nachfrage bei Sunny Solartechnik
Nachhaltigkeit im Handwerk ist ein großes Thema. Und spätestens seit Greta Thunberg und dem erhöhten Druck, die Energiewende voranzutreiben, laufen bei Michael Simon, dem Geschäftsführer von Sunny Solartechnik in Konstanz die Telefone heiß. Auch der Krieg in der Ukraine und die explodierenden Energiekosten haben so manchen zum Umdenken angeregt. „Wir werden derzeit mit Anfragen und Bestellungen überflutet, so dass kaum noch Zeit zum Verschnaufen bleibt“, sagt Michael Simon auf Anfrage. Die Kombination von Wärmepumpe, Elektroauto und Solarstrom würde ein großes Potenzial zum Klimaschutz bieten, wenn man sie richtig einsetze. Sogar das Fernsehen habe bereits wegen eines Beitrags angefragt, berichtet Simon. Denn die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern drastisch zu senken, hätten derzeit viele Leute im Blick. „Aber das Thema gilt es ganzheitlich zu betrachten“, sagt er.
Fachkräfte fehlen
Die Auftragsbücher sind gut gefüllt. „Bis Jahresende sind wir sehr voll, aber wir benötigen dringend auch Facharbeiter und Auszubildende, um alle Aufträge – und das bei steigenden Anfragen – auch ausführen zu können“, macht Simon deutlich. Doch hier sehe es schlecht aus. „Elektriker, Dachdecker, Zimmerer – wir würden sie alle liebend gerne nehmen, doch man bekommt niemanden“, schildert er die Lage. Denn nicht nur die Beratung spiele in seinem Betrieb eine große Rolle, „wir benötigen ja auch Zeit und Leute, die die Anlagen bauen“, erläutert er. Als er sich nach seinem Studium selbständig gemacht habe, sei er mit seinem Elektroauto und der Solartechnik nur müde belächelt worden. Doch aufgegeben hat Michael Simon nicht. Er hat sich stetig weitergebildet, um immer auf dem neuesten Stand zu sein, was alternative Energien angeht. Photovoltaik, Blockheizkraftwerke, Windkraft, auf diesem Gebiet kennen sich Michael Simon und sein Team bestens aus. Seit mehr als 20 Jahren realisiert er für seine Kunden Solarstromanlagen auf kleinen und großen Dächern. „Im Mittelpunkt unseres Denkens und Handelns steht das Streben nach der Energiewende. Dafür leben und arbeiten wir“, betont er. Neue Techniken werden kontinuierlich entwickelt. Auch am Firmensitz wurden diese Techniken eingesetzt. Nach dem Umbau einer Kaserne aus den 1930er Jahren entstand das heutige Wohn-, Werkstatt- und Geschäftsgebäude. „Dabei nutzten wir die Gegebenheiten des Vorgängerbaus und fügten unser Wissen nach dem neuesten Stand der Technik hinzu“, erklärt Simon. Und so wurde das Sunny-Solar-Haus nicht nur zum Ort der größten Solarkollektorfassade am Bodensee und der ältesten Stromtankstelle, sondern es wird auch den anspruchsvollsten Anforderungen nach Niedrigenergiestandard gerecht, wie auch den Definitionen eines Passivhauses und eines Plusenergiegebäudes. „Man muss das auch ein Stück weit vorleben, damit die Kunden auch sehen können, dass es funktioniert.“
Solarstrom kostet weniger
Michael Simon macht deutlich, dass sich gerade in Zeiten explodierender Energiepreise Solarstrom absolut lohne, da der Strom vom Dach deutlich weniger koste als der aus dem Netz. Er freut sich, dass sich zwischenzeitlich viele Menschen nicht nur für Photovoltaik, sondern für eine moderne Strom-Wärme-Versorgung interessieren. Und dass in Konstanz der klimaneutrale Stadtteil „Hafner“ entsteht, das weiß Simon ganz besonders zu schätzen. „Wir brauchen künftig nicht nur klimaneutrale Neubaugebiete, um uns klimapositiv die Altstädte noch leisten zu können“, ist er sich sicher. Photovoltaik sei immer nutzbar, da das Netz noch viel aufnehmen könne und sie so eine ideale Ergänzung zu anderen Energien sei. Die Wärmepumpe verdreifacht die nutzbare Energie. Das zeigt ein ganz einfaches Rechenbeispiel: „Mit 1 kWh Strom vom Dach werden 3 kWh Wärme aus der Luft geholt. Folglich heize ich mit der Wärmepumpe für 3 Cent/kWh, da sich 1 kWh PV-Strom für unter 9 Cent herstellen lässt“, so Simon. Auch Fördermittel gibt es für Wärmepumpen. „Aber die Förderung interessiert die Leute eigentlich gar nicht. Wenn man selbst Strom benötigt, rechnet sich die Anlage – auch ohne Förderung“, sagt Simon. Dass die Anfragen und Aufträge in diesem Bereich auch weiter steigen, ist für Simon eine Bestätigung auf dem richtigen Weg zu sein. Jetzt fehlen nur noch Facharbeiter. Die müsse er dringend finden. „Wer bei uns arbeitet, der kann auch mit seiner Hände Arbeit etwas zum Klimawandel beitragen und ein bisschen die Welt retten“, sagt er lachend und hofft, dass vielleicht aus diesem Grund noch der eine oder andere Mitarbeiter zum Team dazu stößt.